Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Ich bin Aljani Melua, ihre Korrespondentin rund um das Geschehen der Kadettenausbildung der Sternenflotte. Wie bereits angekündigt, starten wir diese Woche mit unserer Reportageserie über die Akademie der Sternenflotte. Hautnah werden wir mit Tutoren, Kadetten und Absolventen sprechen und ihnen näher bringen wie die Akademie in den heutigen Tagen läuft.
Wer von Ihnen erinnert sich nicht daran, die Meldung des Ausschusses, dass die Bewerbung akzeptiert wurde. Mit einem Mal steht einem scheinbar das ganze Universum offen. Ob man sich mit der Xenologie von nicht humanen Lebensformen beschäftigt, den einzelnen Schrauben an der Außenhaut des Schiffes oder die Handhabung der gängigsten Waffen der Föderation. Wir alle wurden von einem Traum geleitet, der Traum von der Weite der Galaxie, fremden Spezies und fernen Welten.
Eine Person, die gerade am Scheideweg all dessen steht ist heute bei mir. Er ist Kadett im vierten Jahr und steht an der Schwelle zu seiner Abschlussprüfung.
Aljani: Mr Al’katok, vielen Dank, dass sie heute Zeit gefunden haben.
Al’katok: Keine Ursache Miss Melua, im Augenblick warte ich auf die praktische Abschlussprüfung.
Aljani: Wie sind Sie zur Sternenflotte gelang? Dies ist ja für Klingonen nicht all zu einfach.
Al’katok: Nun das ist etwas schwierig zu erklären, aber ich würde sagen, dass ich einfach Glück hatte bei der Sternenflotte angenommen zu werden. Den Einstellungstest habe ich relativ gut überstanden und somit stand mir nichts mehr all zu viel im Wege, meine Laufbahn hier zu beginnen.
Aljani: Welche Fächer haben sie belegt und was der Beweggrund dahinter? Was möchten Sie nach ihrer Abschlussprüfung erreichen?
Al’katok: Abgesehen von den Grundfächern habe ich mich für etwas unkonventionelle Vertiefungen entschieden, zumindest ist dies eine eher ungewöhnliche Kombination. Zunächst belegte ich den Schwerpunkt Technik und anschließend das Thema Sicherheit. Zum ersteren kann ich ihnen sagen, dass ich bereits auf meiner Heimat Qo’noS ein Studium in diesem Bereich abgelegt habe. Ein direktes Fachgebiet habe ich dabei noch nicht gewählt, da ich mich noch nicht festlegen will. Das Thema Sicherheit hat mich einfach interessiert.
Tja was ich erreichen will kann ich ihnen einfach sagen. Mein Ziel ist es, irgendwann selbst einmal der Captain eines Schiffes zu sein, um meinem Vater alle Ehre zu machen. Dazu sollten sie wissen, dass mein Vater bereits seit Jahren Captain einer B’rel ist, auf welcher ich schon einige Zeit gedient habe.
Aljani: Einer B’rel? Verzeihen Sie mir diese Frage, aber einige unserer Leser sind sicher nicht so konform mit den klingonischen Schiffsentwicklungen. Würden Sie uns eine kleine Einweisung darin geben?
Al’katok: Die B’rel gehört zur Raubvogel-Klasse. Sie ist auch unter dem Namen Bird-of-Prey bekannt. Dies sollten den Lesern doch ein besserer Begriff sein.
Aljani: Zwischen der Vermittlung von Praktischen und Theoretischen Werten besteht das Kadettenleben nicht nur aus Lernen. Erzählen Sie mir von dem Leben am Campus Mr. Al’katok.
Al’katok: Das ist richtig, aber sie werden lachen, ein Techniker ist meistens mehr mit seiner Arbeit beschäftigt. Für mich ist es nicht nur Arbeit sondern eine Berufung, die ich auch in meiner Freizeit auslebe. Ich tüftle gern an neuen, experimentellen Sachen. Aber trotzdem wird an der Akademie einiges für den Freizeitausgleich geboten. Sofern man schnell ist kann man eines der Holodecks mieten und dort mit Freunden ein Abenteuer erleben. Was mir sehr gut gefallen hat, war ein Stammtisch der von Technikern vor meiner Zeit ins Leben gerufen wurde. Hier konnte man sich über viele Dinge austauschen. Das faszinierende daran war, dass nicht nur Kadetten an diesem Teilnahmen, sondern auch ältere ausgelernte Offiziere sich immer wieder gern mit dem Nachwuchs, so will ich ihn mal nennen, unterhielten. Natürlich haben meine Kommilitonen und ich auch ab und an einen der vielen Studentenclubs oder das eine oder andere Mal ein zusätzliches Seminar besucht, welches nichts mit unseren Themengebieten zu tun hatte. So konnte man einen guten Einblick in andere Schwerpunkte bekommen.
Aljani: Gibt es Dinge während ihrer Ausbildung, die sie bereuen nicht in Anspruch genommen zu haben? Wenn sie noch einmal beginnen würden – hätten Sie alles genauso entschieden und vollzogen?
Al’katok: Ich habe weitesgehend alle Vorträge und Extrakurse mitgenommen, sofern es mir zeitlich möglich war. Sicherlich gibt es diverse Vorträge die ich in einem Falle, dass ich es nochmal machen könnte, weglassen. Aber dies betrifft ein paar Sachen. Im Endeffekt würde ich wahrscheinlich gar nichts anders machen.
Aljani: Welche wären das denn gewesen?
Al’katok: Nun ich habe diverse Vertiefungkurse in der Sensortechnik genossen und hatte das Glück einem romulanischen Gastredner über Tarntechnologien zuhören zu dürfen. Und dann war da noch ein Admiral, dessen Namen mir leider entfallen ist. Er sprach über Schildtechnologien.
Aljani: Die Abschlussprüfung. Die Schwelle zur Offizierslaufbahn im föderativen Raum. Sind sie nervös? Oder kann sie als Klingone so etwas wie Nervosität erschüttern?
Al’katok: Miss Melua, ein Klingone ist niemals nervös! Beantwortet dies ihre Frage?
Aljani: (lachend) Absolut. Mit welchen Erwartungen gehen sie an die Abschlussprüfung heran? Was für ein Gefühl begleitet sie?
Al’katok: Nun um die Abschlussprüfung kursieren unter den Kadetten die wildesten Spekulationen und Gerüchte. Da man aus den Ganzen Sachen nicht wirklich einen Nenner bilden kann, lasse ich mich, wie es die Erdenbewohner sagen, einfach überraschen. Das Gefühl was ich mit der Abschlussprüfung verbinde ist Unruhe. Ich lass das einfach mal so im Raum stehen.
Aljani: Sie meinen, ein Klingone ist weder nervös noch überrascht?
Al’katok: (schmunzelt) Nervös sind wir wahrlich selten, sicherlich gibt es Ausnahmen aber diese kann ich nicht benennen. Der Effekt Überrascht zu sein ist etwas anderes. Aber beschreiben kann ich dies nicht.
Aljani: Gibt es noch weitere Personen die über das Bestehen ihrer Prüfung und den Übergang in das Leben eines Offiziers Stolz auf sie wären Mr. Al’Katok? Familie? Ihre Frau?
Al’katok: Nun wie ich es schon vorhin sagte wird sicherlich mein Vater stolz auf mich sein, ebenso meine Mutter. Da ich ansonsten keine weitere Familie mehr habe bzw. diese nicht kenne und auch keine Frau an meiner Seite wird es wohl bei diesen beiden Personen bleiben.
Aljani: Wie sind Sie mit der Ausbildung zufrieden? Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Wie sie uns im Vorfeld verraten haben, ist dies nicht ihre erste militärische Ausbildung.
Al’katok: Nun so könnte man meine Zeit auf dem Schiff meines Vaters bezeichnen. Ich war dort einige Zeit als Crewman im Maschinenraum tätig. Ich musste mich wie alle anderen der Grundausbildung unterziehen. Durch mein Studium auf Qo’noS hatte ich das Privileg nur die Grundausbildung machen zu müssen. Die Ausbildung hier bei der Sternenflotte ist durchaus angemessen. Für meinen Geschmack könnte sie durchaus härter sein. Wissenschaftlich betrachtet kann ich nichts aussetzen, man wird bei allem gefördert wofür man sich begeistern kann. Allerdings bei den körperlichen Teilen der Ausbildung könnte, wie sagt man auf der Erde, mehr Druck dahinter sein. Ich kann mich daran erinnern, dass ich eine Kampfübung gut an die 10 mal wiederholen durfte, was einen gesamten Tag in Anspruch nahm, da ich sie nicht zur Zufriedenheit meines Ausbilders vollendet hatte. Hier ist das etwas anders, wenn es heute nicht klappt, dann eben ein anderes mal.
Aljani: Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Was sind ihre Wünsche an die Zukunft?
Al’katok: Nun wie ich es schon erwähnt hatte ist mein oberstes Ziel Kommandant eines Schiffes zu werden. Dazu muss ich allerdings sagen, dass dies kein Forschungsschiff sein sollte. Ob dieses Ziel bereits in fünf Jahren erreicht werden kann, ist ungewiss. Aber ich denke, dass es möglich sein sollte und das ist auch mein Antrieb, in die Führungsebene zu gelangen. Des weiteren möchte ich meine Studien und damit meine Spezialisierung im Bereich Sensortechnik, Tarntechnologien und Waffensystemen weiter ausbauen.
Aljani: Tarntechnik? Dieses Thema wird seit dem Vertrag von Algeron kritisch beäugt. Während im klingonischen Raum damit gearbeitet wird, ist es der Föderation nicht gegönnt. Sie sind sich dieser Einschränkungen bewusst nehme ich an?
Al’katok: Sicherlich ist mir der Vertrag bekannt. Er besteht zwischen der Föderation und den Romulanern. Ich forsche auch nicht für die Tarntechnik, sonder versuche einen effektiven Weg zu finden um getarnte Schiffe zu erkennen und um einen Weg dagegen zu finden muss man natürlich die Technik dahinter verstehen.
Aljani: Haben Sie eine Nachricht an all die Kadetten die nach Ihnen die Ausbildung bestreiten. Einen Tipp oder motivierende Worte?
Al’katok: Puh, da muss ich leider passen. Ich kann mich nur wiederholen. Wer engagiert die Sache geht wird hier viel lernen können. Also mitnehmen was geht!
Aljani: In diesem Sinne danke ich Ihnen für das interessante Gespräch und wünsche Ihnen viel Erfolg bei ihrer Abschlussprüfung.
Al’katok: Nichts zu Danken Miss Melua. Ich danke ihnen für die guten Wünsche und wünsche ihnen noch einen schönen Tag.
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