Interview: Helden des Alltags – CWI Lt. Ventra, USS Odyssey

Sharon Muller: „Hallo und herzlich Willkommen!
Heute zu Gast über Subraumkanal für unseren Podcast „Helden des Alltags“ haben wir Mister Sharom Ventra, seines Zeichens Lieutenant im Sternenflottendienst und der neue Chief of Sciences an Bord der U.S.S. Odyssey. Noch.
Lieutenant Ventra, wie wir hören, werden Sie nicht mehr lange auf der Odyssey verweilen. Möchten Sie uns einweihen, wo die Reise hingeht?“

Lt. Ventra: <räuspert sich> „Ich weiß es selbst noch nicht genau, ich hoffe, es wird spannend. Und ich weiß nicht, ob ich der richtige Interviewpartner bin, ich habe nie das Gefühl gehabt, dass die Wörter „Held“ oder „Alltag“ auf großartig in Verbindung mit mir stehen.“

Sharon Muller: „Ein Bild, dass sich unsere Zuhörer gern selber machen, wie ich weiß. Lieutenant, wenn man sich Ihren Lebenslauf so anschaut, dann kann es nur spannend weitergehen: Nach dem Abschluss an der Akademie haben Sie direkt einen Abteilungsleiterposten eingenommen und viel Zeit auf der U.S.S. Gallantry verbracht. Dort sind Sie sogar in Rekordzeit bist zum ersten Offizier aufgestiegen – und sind anscheinend nochmal mit dem Leben davongekommen. Was denken Sie, was mit Ihrer alten Einheit geschehen ist?“

Lt. Ventra: „Was? Ich weiß es nicht. Ich wurde irgendwann versetzt und habe das Schiff bald darauf aus den Augen verloren. Ähm…und ich lebe mehr im Jetzt.“

Sharon Muller: <kurze Pause> „Ist Ihnen entgangen, dass das Schiff als verschollen gelistet wird?“

Lt. Ventra: <lange Pause> „Nein.“

Sharon Muller: <räuspert sich> „Nun uhm… okay. Rücken wir ein wenig in Richtung Gegenwart. Sie wurden versetzt und dann – versetzt und sind nun noch gar nicht so lange an Bord der U.S.S. Odyssey. Wie haben Sie Ihre Ankunft an Bord erlebt?“

Lt. Ventra: „Ich kam von einem weit entfernten Terraforming-Einsatz und nach dem langen und eintönigen Flug war es eine Freude schon auf dem letzten Teil des Weges ein weiteres neues Mitglied der Crew kennenzulernen. Der Empfang war recht angenehm und die professionelle und freundliche Zusammenarbeit der Odyssey-Crew hat mir sehr gefallen. Ich freue mich, dass ich mit einem Großteil von ihnen weiter zusammenarbeiten darf.“

Sharon Muller: „Aus den offiziellen Kreisen heißt es, die Odyssey sei zu einer geheimen Flotteneinrichtung in der Nähe der klingonischen Front zurück beordert worden. Wenn Sie sagen, dass Sie mit einem Großteil der Crew weiterarbeiten werden, bedeutet das, dass es große personelle Veränderungen gegeben hat oder geben wird?“

Lt. Ventra: „Es herrscht Krieg, also gehe ich davon aus.“
Sharon Muller: „Über den Krieg gesprochen, wie haben Sie persönlich diesen bisher erlebt?“

Lt. Ventra: „Noch gar nicht. Ich habe aber angenommen, dass man mich wieder auf ein Schiff einsetzen wollte, weil ich bereits etwas Erfahrung habe, auch wenn das eine Weile her ist.“

Sharon Muller: „Dann hatten Sie bisher mehr Glück als viele andere, Lieutenant. Sind Sie besorgt, dass es Sie in Kürze an die Front verschlagen könnte?“

Lt. Ventra: „Nein, wenn es so weit ist, werde ich schon wissen, was zu tun ist. Und besorgt werde ich dann nicht sein, ich bin außerdem als CWI auf dem Schiff und werde daher als solcher meines Bestes geben von dem Standpunkt des Wissenschaftlers meiner Besatzung mit Rat, Tat und eben Wissen zur Seite zu stehen.“

Sharon Muller: „An Überzeugung mangelt es Ihnen jedenfalls nicht und wir alle wünschen Ihnen und Ihrer Crew – und natürlich auch allen anderen im Einsatz – gutes Gelingen und eine sichere Heimkehr. A pro pos: wo fühlen Sie sich Zuhause, Lieutenant?“

Lt. Ventra: „Es ist die Wissenschaft, früher hätte ich wohl Andoria oder die USS Gallantry genannt, vielleicht werde ich bald schon den Namen meiner nächsten Einheit nennen. Aber seit ich die Naturwissenschaften für mich entdeckt habe, ziehen sie sich durch mein Leben und wo immer ich auch stationiert war, wo ich Urlaub machte oder es mich durch diesen seltsamen Beruf verschlug, in meinen Träumen, in oder bei oder mit der Wissenschaft fühlte ich mich immer zu Hause. Es ist schön am Abend über die Molekularstruktur der Federn eines bajoranischen Waldhuhns nachzudenken, oder sich zu überlegen, wie so ein romulanischer Singularitätsantrieb praktisch funktionieren kann… versuchen zu verstehen, was es für ein multidimensionales Wesen bedeutet mit uns in Interaktion zu treten und uns von so banalen Dingen wie Raum und Zeit sprechen zu hören… Es ist unendlich befriedigend, wenn man am Abend ein kleines oder großes Problem hat, über das man grübeln kann – es ist so wundervoll, spannend und entspannend zu gleich. Einmal haben wir einen interstellaren Nebel abgebrannt, weil es nötig war, um den Sektor auszuleuchten – es hat Spaß gemacht auf diese Idee zu kommen und ich liebe…“

Sharon Muller: „Es klingt ganz so, als wären Sie als CWI sehr viel glücklicher als als erster Offizier.“ <lacht> „Ich kann nur allen unseren Zuhörern wünschen sich ihrer Bestimmung ebenso bewusst zu sein! Ich für meinen Teil komme mir, wenn ich mich an Ihnen messe, wie ein radikales Elementarteilchen vor.“ <lacht erneut, etwas nervös> „Lieutenant, Sie sagten eben, dass Andoria früher Ihre Heimat gewesen ist. Haben Sie noch Kontakt in die Heimatwelt?“

Lt. Ventra: „Nein, ich sagte, ich hätte sie vielleicht früher als meine Heimat bezeichnet. Und ich empfand meine Zeit als Erster Offizier als sehr erfüllend und ich konnte dabei weiter Wissenschaftler sein.
Vielleicht stimmt aber auch das was sie sagen, vielleicht war Andoria mal eine Heimat. Doch ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem Clan falls sie das meinen. Das bringt es wohl mit sich, wenn man so lange fort ist.“

Sharon Muller: „Laut Crewmanifest dienen auf der Odyssey derzeit noch sieben weitere Andorianer und Andorianerinnen. Gibt es eine Spezies oder vielleicht sogar eine Person an Bord, für die Sie ein besonderes Faible haben?“

Lt. Ventra: „Nein, ich kenne noch kaum jemanden. Und Andorianer sind auch nur Humanoide. Der gegenseitige Respekt an Bord gefällt mir aber sehr und ich hoffe der Kontakt bleibt so herzlich wie bei meiner Ankunft.“

Sharon Muller: „Das wünschen wir Ihnen von Herzen, Lieutenant. Und ich fürchte, unsere Zeit ist auch schon fast um. Gibt es noch etwas, dass Sie unseren Zuhörern mitgeben möchten?“

Lt. Ventra: „Bleiben sie neugierig.“

Sharon Muller: „Vielen Dank, Lieutenant Sharom Ventra! Und Ihnen, geehrte Zuhörer und Zuhörerinnen, einen gesegneten Pfad. Wir hören uns beim nächsten Mal wieder – Ihre Sharon Muller!“

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