STERNENBASIS MIDGARD WIEDER IN BETRIEB
HEFTIGE KÄMPFE BEI RÜCKEROBERUNG
SCHWERE VERLUSTE ZU BEKLAGEN
Ein Augenzeugenbericht unserer Berichterstatterin vor Ort: Rosita Dackel
„Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin“
Jeder in der Föderation kennt wohl dieses uralte Sprichwort der Erde. Es ist nett. Niedlich. Aber, wie wir aus jüngster Gegenwart kennen, leider nicht wahr. Denn seit dem Krieg mit dem klingonischen Imperium wissen wir nur zu gut, dass dann der Krieg zu uns kommen wird.
Doch es braucht nicht einmal das Imperium, um Krieg zu führen. Auch andere Leute – wenn man sie denn so nennen mag – haben offenbar nichts Besseres zu tun, als Unglück und Leid über ihre Nachbarn zu bringen. Und das aus rein niederen Beweggründen. Ich meine Piraten. Und ganz besonders eine spezielle Gruppe, die sogenannten Grim Guardians.
Am Rand des föderierten Raums, ganz im Süden befindet sich der Ba’aja-Sektor, der auch gern Baldur-Sektor genannt wird. Hier im Baldur-Sektor, im nur spärlich bevölkerten Yggdrasil-Sternencluster stand seit 2250 die Sternenbasis 61 mit dem klangvollen Namen Midgard und hatte viele Jahrzehnte lang für Recht, Ordnung und Frieden im Sektor gesorgt.
Doch aus den unterschiedlichsten Gründen ging die Bedeutung der Sternenbasis immer weiter zurück. Ob es nun wichtigere Hotspots an den Grenzen der Föderation gab, oder ob durch die Kriege ein immer stärker zu bemerkender Personalmangel die Ursache war, die Sternenflotte reduzierte ihre Präsenz im Baldur-Sektor weiter und weiter.
Aus der einst pulsierenden Station war ein einsamer Wachposten geworden, um, nur noch mit einer Rumpfmannschaft besetzt, den letzten Bewohnern des Clusters als Heimathafen zu dienen.
Im Jahr 2416 gelang der Föderation der neue Kontakt zu zwei Reichen, die Beide im benachbarten Boreth-Sektor gelegen waren: Den Kikonen und den Tene’Hito (PRAWDA berichtete). Nun war die Sternenflotte auf der Suche nach einem Platz vor Ort, an dem sie diplomatische Gespräche mit diesen recht sensiblen Partnern führen konnte. Und die alte Sternenbasis 61 Midgard bot sich geradezu dazu an.
Aber inzwischen hatte sich gerächt, die Präsenz im Baldur-Sektor so weit heruntergefahren zu haben. Und es kam, wie es kommen musste. Midgard war inzwischen nicht mehr in der Hand der Föderation.
Eine Gruppe Piraten hatten die Station offenbar kampflos übernommen und sie zu ihrem neuen Schlupfwinkel gemacht. Und ganz offenbar war diese Tatsache der Föderation nicht einmal bekannt gewesen. Oder wenn, dann hatte man sie einfach ignoriert. Oder schlicht und ergreifend nicht wirklich ernst genommen. Und das war ausgesprochen fahrlässig.
Denn wie kann man es anders nennen, mit nur einem einzigen Schiff, noch dazu einem alten Forschungsschiff, der USS Adelaide, zu versuchen, Midgard wieder in Besitz zu nehmen.
Zwar gelang es unseren tapferen Kämpfern, die Piraten komplett zu überraschen und unbemerkt einen Stoßtrupp auf die Station zu beamen, doch die daraus resultierenden Kämpfe waren schrecklich. Die Station wurde zwar übernommen, doch fast die Hälfte unserer Leute bezahlte dafür den ultimativen Preis.
Doch damit war der Kampf noch nicht ausgestanden. Es kam zu einem sehr blutigen Gegenangriff durch die Grim Guardians. Die Piraten gingen dabei auch äußerst rücksichtslos gegen die zivile Bevölkerung der Station vor.
Doch auch Positives gibt es zu berichten. Die Föderation hat ein weiteres Schiff, die USS Resolution als Begleitschiff zur Sternenbasis Midgard gesandt. Und einer bekannten und kampferprobten Frau das Kommando über die Station übergeben: Commodore Skyla Lyma. Unter ihrer Führung konnten die Grim Guardians unter Verlusten zurückgeschlagen werden. Es soll inzwischen sogar zu Überläufern gekommen sein, die das deutliche Zeichen der Zeit erkannt haben.
Meine persönlichen Recherchen unter der zivilen Bevölkerung der Station lässt auch deutlich erkennen, dass man sich nicht nur an die ursprünglichen und wieder neuen Besitzer der Station gewöhnt hat, nein, die überwiegende Mehrheit der Bewohner begrüßt inzwischen die deutlich gestiegenen Lebensbedingungen, die offenbar unter den Grim Guardians reichlich harsch gewesen waren. Somit bleibt zu hoffen, dass die schlimmste Zeit für Midgard inzwischen vorbei ist.
Rosita Dackel
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