In den Korridoren des Föderationsrats wird offen darüber gesprochen, was vor wenigen Monaten undenkbar schien:
Präsidentin Chiyo Yokinobu könnte vorgezogene Neuwahlen ausrufen müssen.
Offiziell dementiert das Präsidentenbüro solche Überlegungen, doch mehrere Ratsdelegationen bestätigten gegenüber der Prawda, dass „erste Gespräche über eine Übergangsperiode“ laufen.
Chiyo Yokinobu , seit 2413 im Amt und einst als Symbol für die Erneuerung und Stärkung der Föderation gefeiert, steht zunehmend unter Druck.
Zwei Entwicklungen haben das Vertrauen in ihre Regierung spürbar geschwächt:
Der Waffenstillstand mit dem Klingonischen Reich:
Obwohl diplomatisch erfolgreich, wird der Deal im Rat als „überhastet“ kritisiert – manche sehen darin ein Zugeständnis, das die Sicherheitspolitik schwächt.
Interne Skandale: Die Tatsache das ihr höchster Vertrauter Apollo Clarke nun auf der Most Wanted Liste der Galaxie steht und er wohl insgeheim Geschäfte mit den Klingonen gemacht hat lassen die Präsidentin alles andere als gut dastehen.
Es steht sogar der Verdacht im Raum das die Präsidentin den Krieg ausgerufen hatte um Clarke bei seinen Geschäften zu unterstützen.
Natürlich dementiert das Präsidentenbüro dies ausdrücklich und verweist auf die noch laufenden Untersuchungen zu dem Fall, aber der Imageschaden ist nicht mehr rückgängig zu machen.
Innerhalb des Föderationsrats bilden sich bereits klare Linien.
Die Reformfraktion, angeführt von der terranischen Senatorin Elena Drake, fordert Neuwahlen binnen sechs Monaten und wirbt für „eine neue politische Generation, die nicht in der Zeit des Wiederaufbaus stecken geblieben ist.“
Das Stabilitätslager, dominiert von Vulkan und Tellar, mahnt zur Geduld: „Ein Wechsel mitten in diplomatisch heiklen Phasen wäre ein strategischer Fehler“, so Botschafterin T’Par.
Die Kolonialdelegationen unterstützen teils offen einen Regierungswechsel, da sie sich von der Zentrale „chronisch überhört“ fühlen.
Chiyo Yokinobu , bekannt für ihre ruhige und formelle Art, trat gestern überraschend vor die Presse und erklärte:
„Ich diene, solange der Rat das Vertrauen in mich hat. Aber ich werde nicht an der Macht festhalten, wenn meine Präsenz die Einheit gefährdet.“
Diese Aussage gilt Beobachtern als erster indirekter Hinweis darauf, dass ein Rückzug tatsächlich geprüft wird.
Nach der föderalen Charta kann der Präsident jederzeit Neuwahlen ausrufen, wenn „eine außergewöhnliche politische Instabilität das Vertrauen des Rates untergräbt“.
In diesem Fall müsste binnen 90 Tagen eine Übergangsregierung gebildet werden – geleitet vom derzeitigen Vizepräsidenten, Soren Malik von Trill, einem gemäßigten Technokraten, der als möglicher Kompromisskandidat gilt.
Der Föderationsrat hat eine Sondersitzung anberaumt, offiziell „zur Beratung über institutionelle Transparenz und Exekutivverantwortung“ – inoffiziell dürfte es dort um nichts anderes als die Zukunft der Präsidentin gehen.
Ob Chiyo Yokinobu den Schritt zu Neuwahlen tatsächlich wagt oder sich mit einer Regierungserklärung über Wasser hält, bleibt offen.
Eines steht jedoch fest: Nach nur 3 Jahren politischer Stabilität ist die Föderation wieder dort, wo sie oft war – an einem Wendepunkt zwischen Idealismus und Realität.
