Extragalaktischer Sirenenstern – Terror

Zu Sternzeit 281107.3 wurde im Moyava-Sektor ein reisender Stern gesichtet. Reisende Sterne, oft auch Wandersterne oder abtrünnige Sterne genannt, sind Sonnen, die aus unterschiedlichen Gründen von ihrem galaktischen Fixpunkt weggeschleudert wurden und sich mit atemberaubenden Geschwindigkeiten kometenähnlich durch das All bewegen. Ein Phänomen, dass nur äußerst selten auftritt – jedoch Sterne aller Spektralklassen und Massen erwischen kann.

Forschungsschiffe der Sternenflotte und ziviler Verbände fanden sich im Gitter 612.221.951 ein um den Wanderstern, der zuvor vom Galactica Observatorium entdeckt worden war, zu untersuchen. Laut Sensordaten handelte es sich um einen B-Klasse Stern mit einer Masse von etwa 5 Sol und einer Oberflächentemperatur von 22.000 Kelvin.

Kurz nach dem Eintritt in die Sensorreichweite der U.S.S. Equinox C berichtete der CWI, Lieutenant Commander Quentin Fairway, von primär zwei außergewöhnlichen Umständen:
Einerseits schien der abtrünnige Stern (inzwischen XGV-K1 getauft) über Spurenelemente zu verfügen, die in unserer Galaxie nicht heimisch sind. Andererseits schien XGV-K1 außerdem eine bisher unbekannte Art der Strahlung auszusenden. Teile dieser Strahlung erstreckte sich ins Radiospektrum und schien die anwesenden Schiffe zu rufen.

Es ist der Umsicht von Captain Phinneas Argyle geschuldet, dass die Crew der Equinox C uns berichten kann. Captain Argyle rief, wegen Vorsichtsmaßnahmen, gelben Alarm aus; ließ die Schilde hochfahren und mehr Abstand zu dem sich nähernden Stern nehmen.

Der Analyse von Lieutenant Commander Fairway zufolge war es primär die Radiostrahlung, die die anderen Schiffe vernichtete. Anscheinend beeinflusste die Strahlung die Computersysteme der U.S.S. Fawkes, S.S. und eines Ferengikreuzers (der Tickets zu diesem Naturphänomen verkauft und beinahe ausschließlich Touristen an Bord hatte) derart, dass die Schiffe sich wie von dem Stern angezogen darauf zu bewegten.

„Es gab keinerlei Hinweise auf ferromagnetische Kräfte von XGV-K1.“, so Commander Fairway. „Es scheint viel mehr so zu sein, dass die Strahlung in den Computersystemen der betroffenen Schiffe für eine rapide Entwicklung von Bewusstsein gesorgt hat. Die Schiffe flogen daraufhin direkt in die Flugbahn von XGV-K1 und wurden verdampft.“

Der Wissenschaftscorps der Sternenflotte hat diesem Phänomen einen Namen gegeben, der passend erscheint: Sirenenstern. Sirenen sind in der irdischen Mythologie(altgriechisch Σειρήν Seirēn) meist weibliche Fabelwesen (Mischwesen aus ursprünglich Mensch und Vogel, später auch Mensch und Fisch), die durch ihren betörenden Gesang die vorbeifahrenden Schiffer anlockte, um sie zu töten.

Entlang der Flugbahn des wandernden Sirenensterns wurden Warnungen ausgesandt, mindestens 4,5 Millionen Kilometer Abstand zu XGV-K1 zu wahren.

In der Zwischenzeit gehen die Analysen weiter, die beurteilen sollen, ob der Wanderstern, wie ursprünglich angenommen, tatsächlich aus einer anderen Galaxie als unserer stammt. Die Implikationen wären immens: nicht nur wäre dies der erste aufgezeichnete Fall eines stellaren Körpers aus einer anderen Galaxie, es wäre auch ein Hinweis darauf, dass die Barriere, die unsere Galaxie zu umgeben scheint, von gewissen Körpern durchdrungen werden könnte. Weitere Fragen die sich, nach Angaben von Admiral Winters von der Sternenflotten-Wissenschaft hieraus ergeben, sind, ob es sich bei XGV-K1 um ein natürliches Phänomen oder gar eine künstlich erschaffene Entität handelt. Eine Sonde, womöglich? Ein Angriff?

In Zeiten des Krieges mit den Klingonen will niemand über die Möglichkeit reden, unsere Galaxie könnte von außerhalb angegriffen werden – laut Admiral Winters werden dennoch Optionen erforscht, einen solchen Angriff abzuwehren.

Für Lieutenant Commander Fairway ist in der Zwischenzeit klar: die Ankunft eines möglichen Besuchers aus einer anderen Galaxie könnte einen neuen Funken der Forschung entfachen. Mit einiger Forschung und dediziertem Fokus in den Bereichen der Slipstream-Antriebe könnte es bald möglich sein, Sternenflottenschiffe zu anderen Galaxien reisen zu lassen. Dorthin, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist.

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